Experte: Fliegerbombe nach Teilexplosion noch zu heiß

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Nach der Teildetonation der in Dresden gefundenen Fliegerbombe ist noch unklar, wie die Experten weiter verfahren. Die Bombe war am Dienstag entdeckt worden, die Entschärfung gestaltet sich wegen des schlechten Zustands der Bombe seither schwierig.

Es bestehe akute Explosionsgefahr, teilte die Behörde über Twitter am Donnerstag mit. „Im Second ist die Gefahr recht hoch und eine Einschätzung der Lage nicht möglich. Daher wird es sicher keine Möglichkeit geben, auch nur kurz in den Sicherheitsbereich zu kommen“, hieß es. „Die Lage ist schwierig und unsere Spezialisten können erst zur Stelle, wenn es nicht mehr brennt und der Bereich abgekühlt ist“, teilte die Polizei mit. Anschließend sollen Experten vom Kampfmittelräumdienst den 250 Kilogramm schweren Blindgänger untersuchen. Erst danach könne das weitere Vorgehen beraten werden.

Am Donnerstagnachmittag hatte sich erstmals ein Sprengmeister dem Sprengkörper genähert. Seine Einschätzung: Die Bombe sei noch zu heiß, sodass die Kühlarbeiten fortgesetzt werden, teilte die Polizei mit. „Danach wird ein gepanzerter Bagger an den Sprengkörper gebracht und soll ihn freilegen“, sagte Thomas Geithner von der Polizei Dresden.

Ziel sei es, die Räumung noch am Donnerstag abzuschließen, betonte Geithner. Allerdings sei nicht absehbar, wie lange die Bergung noch dauert. Bis dahin würden alle Sicherheitsvorkehrungen aufrecht erhalten.

Am Donnerstag war der Flugverkehr über der Stadt erneut ausgesetzt worden. Nach einer Entscheidung der Deutschen Flugsicherung sei der Luftraum über Dresden bis auf Weiteres gesperrt worden, teilte der Flughafen auf Twitter mit. Es gebe vorerst keine Begins und Landungen. Bereits am Mittwoch war der Flugverkehr wegen der Bombe deutlich eingeschränkt.

Am Mittwochabend hatte die Polizei mitgeteilt, der Zünder sei per Fernzündung mit Raketenklemme aus der Bombe gedreht worden. Dabei sei es zu Funkenflug und einem Stamp des Dämmmaterials in der unmittelbaren Umgebung und einer Teildetonation gekommen. Menschen seien nicht verletzt worden.

Die teilweise explodierte Bombe hat nach Angaben der Polizei wohl keine größeren Schäden verursacht. Dies habe eine erste Auswertung von Luftbildern ergeben, sagte Polizeisprecher Thomas Geithner am Donnerstag. Genauere Angaben könnten derzeit noch nicht gemacht werden, da die Experten nicht nahe genug an den Blindgänger herankommen.

„Wir warten jetzt darauf, dass sich das Feuer legt, dass die Bombe abkühlt“, sagte Polizeisprecher Marko Laske am Donnerstagmorgen. „Erst dann können die Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst sie in Augenschein nehmen und beraten, wie weiter verfahren wird. Da sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, über die ich jetzt nicht spekulieren möchte. „Da aktuell nicht eingeschätzt werden kann, wie viel Sprengstoff sich noch in der Bombe befindet, geht von dieser weiterhin ein erhebliches Gefahrenpotenzial aus“, teilte die Dresdner Polizeidirektion am Abend mit.

Tausende Bewohner des betroffenen Stadtteils Löbtau – unweit des Hauptbahnhofes – mussten bereits die zweite Nacht in Folge außerhalb ihrer Wohnungen verbringen. Rund 9000 Bewohner wurden laut Polizei in Sicherheit gebracht. Viele seien bei Bekannten und Verwandten untergekommen, 1200 in Notunterkünften.

„Evakuierungsraum ist so groß gezogen worden, dass für andere Bewohner keine Gefahr besteht“, sagte der Polizeisprecher. Die Innenstadt mit den Sehenswürdigkeiten befindet sich einige Kilometer vom Fundort der Fünf-Zentner-Bombe entfernt.

Die geplante Bombenentschärfung hatte Dresden schon den ganzen Mittwoch in Atem gehalten. Straßenbahn- und Bahnverkehr waren genauso beeinträchtigt wie zeitweilig der Flugbetrieb am Airport Dresden. Ein erster Entschärfungsversuch war wegen Explosionsgefahr abgebrochen worden.

Bombenentschärfungen sind in Dresden keine Seltenheit. Die Stadt war am Thirteen. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bombern schwer zerstört worden. Ein Teil der Munition blieb als Blindgänger im Boden und taucht bis heute bei Bauarbeiten auf. Der aktuelle Einsatz entscheidet sich aber von einer Routine- Entschärfung, weil sich der Zünder nicht wie sonst häufig üblich gefahrlos aus dem Sprengkörper entfernen ließ. (dpa, AFP)

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