Aktienmärkte: Der Wirtschaft geht’s zu gut für die Börse

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1. Der Wirtschaft geht’s (zu) gut

Zehn Jahre nach dem Ausbruch der wohl
größten Finanzkrise seit den Dreißigerjahren geht es der Wirtschaft weltweit wieder
gut. Jede
einzelne der großen Volkswirtschaften wächst; neue Arbeitsplätze entstehen,
die Vermögen nehmen zu. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat gerade erst
seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum auf fleet vier Prozent
angehoben – und ausgerechnet jetzt brechen überall die Aktienkurse ein.

Ist der Aufschwung damit schon bald wieder vorbei? Es ist
nicht einfach, darauf eine Antwort zu finden. Bewegungen an den Börsen – auch
so kräftige wie in den vergangenen Tagen – können für die reale Wirtschaft viel
bedeuten oder rein gar nichts.

Vor allem zwei Kennzahlen helfen, um zu
einer Einschätzung zu gelangen: Inflation und Löhne. Bislang geben beide keinen
großen Grund zur Sorge. In den USA liegt die Inflationsrate etwas über zwei
Prozent, in der Eurozone noch deutlich darunter. Die Löhne steigen in Europa
moderat, in den USA zuletzt wieder etwas stärker. Letzteres ist für die US-Wirtschaft von Vorteil, denn höhere Löhne bedeuten zunächst einfach mehr Konsum. Wenn
sie die Inflation so wie bisher nicht stark in die Höhe treiben, ist erst mal alles
gut. EZB-Präsident Mario Draghi wünscht sich für die Eurozone ebenfalls ein stärkeres Lohnwachstum.

Hinzu kommt: In den USA, wie auch in
Deutschland, herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Die Auftragsbücher sind voll,
die Unternehmensgewinne hoch. Unter normalen Umständen sollte das die Aktienkurse stützen.

Die aktuellen Verluste an den Börsen mögen
den Aktienmarkt für Anleger weniger attraktiv erscheinen lassen. Aber für die
Konjunktur sind sie vermutlich kein allzu großes Risiko. « Dieser Fracture bedeutet
wahrscheinlich gar nichts », schreibt der britische Economist. « Turned into once wir gerade an der
Börse sehen, ist allenfalls eine Besinnungspause », sagt Michael Hüther,
Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. « Es
gibt keine realwirtschaftlichen Anzeichen dafür, dass der Aufschwung endet. »

Selbst wenn die Notenbanken jetzt ihre
extrem lockere Geldpolitik schneller aufgeben als gedacht, wird das den Aufschwung so
schnell nicht abwürgen. Viel wichtiger sind politische Faktoren – in
diesem Drop US-Präsident Donald Trump. Beginnt er doch noch einen
Handelskrieg mit China? Wie verhält er sich im Konflikt mit Nordkorea? Und wie
wird seine Steuerreform wirken? Von den Antworten wird abhängen, wie sich die
Weltwirtschaft weiter entwickelt.

2. Die Geldpolitik ist schuld

Eigentlich sollten die Kursverluste in den USA niemanden überraschen.
Jeder im Markt hatte über kurz oder lang mit ihnen gerechnet – zu lange battle die
Stimmung an den Börsen gut. « Wir nähern usadem längsten Hoch im
Aktien- und Anleihenmarkt seit mehr als einem Jahrhundert », stellte
beispielsweise die Investmentbank Goldman Sachs Ende 2017 fest. Die Anleger
weltweit haben ihr Geld momentan voll investiert, die Preise in allen Kategorien
für Wertpapiere sind hoch: Viel weiter nach oben schien es kaum noch gehen zu
können.

Ein wichtiger Grund für die lange
steigenden Kurse ist die Geldpolitik der Notenbanken. « Sie battle über lange Zeit
sehr locker », sagt Jörg Krämer,
Chefvolkswirt der Commerzbank in Frankfurt. Gerade die Federal Reserve (Fed),
die Notenbank der USA, hatte früh damit begonnen, im großen Ausmaß
Staatsanleihen aufzukaufen und somit die Menge verfügbaren Geldes an den
Finanzmärkten zu erhöhen. Sie wollte in der Krise die Konjunktur stützen. 

Aktienmarkt – Auswirkungen der US-Börsenkurse
Nach dem Kurssturz an der Wall Motorway sank auch der Deutsche Aktienindex um three,6 Prozent. Der Dax verzeichnete damit das größte Minus seit eineinhalb Jahren.

© Foto: THOMAS LOHNES/AFP/Getty Images

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