Künstliche Intelligenz: KI will rock you

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Mein erster
selbstgemachter Hip-Hop-Beat
trifft den Zeitgeist der Soundcloud-Rapper:
klare, helle Drums, eine melancholische Synthesizer-Melodie und ein Bass, der
gemächlich vor sich hin pocht. Je öfter ich ihn höre, desto mehr nicke ich
zufrieden mit dem Kopf. Gleichzeitig weiß ich: « Selbstgemacht » ist schlicht
gelogen. Der Beat kommt aus der Instrument von
Amper Music. Komponiert hat ihn eine künstliche Intelligenz (KI) innerhalb
weniger Sekunden im Browser.

Kreativität und die Fähigkeit, Kunst zu erschaffen, waren bisher Menschen vorbehalten. Der Archäologe Ian Hodder nannte Kreativität
einst den « Raum zwischen der materiellen Wirklichkeit und der
Vorstellungskraft, in dem Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und Problemlösungen
aufeinander treffen ». Gleichzeitig ist Kreativität auch ein soziales Phänomen,
tief verflochten mit Beziehungen, Kulturen und Erfahrungen.

Man könnte sagen: Kreativität ist all das, was ein Laptop
nicht ist. Doch durch die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz
bröckelt diese Annahme. In der Fotografie und Videobearbeitung hat KI bereits
Einzug erhalten. Die Musikindustrie könnte als Nächstes dran sein – und
dabei nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern auch am Selbstverständnis einer
ganzen Kreativbranche rütteln.

Komposition auf Knopfdruck

« Die Entwicklung künstlicher Intelligenz ist wie ein
Tsunami, der langsam auf united stateszurollt », sagt die amerikanische Sängerin Taryn Southern im Gespräch mit ZEIT
ONLINE. Statt den Aufprall abzuwarten, stellt sie sich der Veränderung.
Southern hat das demnächst erscheinende Album I AM AI aufgenommen. Es wurde quick ausschließlich mit der Instrument von Amper komponiert. Für Southern,
die sich selbst auch als « VR-Angelist » und
« Kryptoenthusiastin » bezeichnet, sei es vor allem eine « kreative
Herausforderung » gewesen, sagt sie.

Amper verspricht Kompositionen auf Knopfdruck. Wer die noch
in der Betaphase befindliche Instrument nutzt, muss lediglich einige Parameter vorgeben:
Welches Vogue soll es sein (Hip-Hop, Pop, Rock, Folks), welche Stimmung soll der
Music haben (traurig, fröhlich, aufgeregt) und wie lang soll er sein.
Anschließend erstellt die KI eine einmalige Melodie. Die Info, was etwa den
Klang des Schlagzeugs oder des Synthesizers angeht, können direkt im Browser noch
im Detail angepasst und verändert werden.

Wirklich komplette Lieder erzeugt die Instrument aber nicht. Für
I AM AI nahm Southern die Vorschläge
von Amper deshalb nur als Ausgangspunkt. Wenn die Instrument einen Beat
komponiert hatte, der ihr gefiel, passte sie ihn an und brachte ihn in eine
richtige Songstruktur mit Vers, Chorus und Bridge. Am Ende kamen dann die
Texte. « In Sachen Instrumentierung ist Amper schon ziemlich intestine »,
sagt Southern, « aber mit Songstruktur hat die KI noch ihre Probleme und es
fehlen noch viele Funktionen. » Für die Sängerin bietet Amper vor allem
neue Experimentiermöglichkeiten. Der Ablauf von der Idee zum fertigen Lied sei aber
letztlich gar nicht so anders, als wenn sie mit einem Produzenten im Studio
sitze, sagt sie.

Die Suche nach Klängen, die es noch nicht gibt

Amper aus Current York ist eines von zahlreichen Delivery-ups, die
an der Schnittstelle von Musikproduktion und künstlicher Intelligenz arbeiten.
In London gibt es Jukedeck, in Berlin sitzt Melodrive, aus San Francisco stammt
Humtap, aus Australien kommt Popgun, und auch Google unterhält mit Magenta ein internes Delivery-up, das
Kunst mit KI erschaffen will.

Während sich Jukedeck und Amper an der Funktionsweise
traditioneller Musikproduktion orientieren, ermöglicht Humtap, Songs zu
erstellen, indem die Nutzer eine Melodie in ihr Smartphone summen oder trommeln.
Popgun entwickelt eine KI namens Alice, die in Echtzeit mit den Musikern
komponieren und dabei etwa eine Klaviermelodie vervollständigen kann. Ein
Magenta-Projekt versucht, verschiedene Instrumente zu kreuzen – und somit
Klänge zu ermöglichen, die es zuvor nicht gab.

Be taught Extra

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