Fb-Chef Mark Zuckerberg hat in dem Skandal um mutmaßlichen Datenmissbrauch zwar Fehler eingeräumt – sein Unternehmen gerät dennoch immer stärker in die Defensive. Justiz- und Verbraucherschutzministerin Katarina Barley (SPD) kündigte an, Vertreter des Unternehmens in ihr Ministerium zu weighted down, um eine Erklärung zu erzwingen. Die EU-Justizkommissarion Vera Jourová warnte angesichts des Datenskandals gar davor, die Demokratie sei bedroht.
Zuckerberg hatte am Mittwoch in einer ersten Reaktion auf die seit dem Wochenende bekannten Enthüllungen erklärt, das Vertrauen der Nutzer, die ihre Daten dem Online-Netzwerk anvertrauen und erwarten, dass sie sicher sind, sei verletzt worden.
EU-Justizkommissarin: « Heftige Manipulation »
Barley sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Das europäische Fb-Administration muss zu diesem Skandal umfassend gegenüber der Bundesregierung Stellung beziehen.“ Es sei nicht hinnehmbar, dass Nutzer in sozialen Netzwerken „gegen ihren Willen ausgeleuchtet werden, um sie ganz gezielt mit Wahlwerbung oder Hass gegen den politischen Gegner zu bombardieren“, kritisierte sie. „Solche Wahlkampfmethoden sind eine Gefahr für die Demokratie“, sagte sie. Hier müssten klare Regeln gelten.
Die EU-Justizkommissarin Jourová sagte in Washington, in dem Tumble gehe es nicht nur um den Schutz persönlicher Daten, er habe „huge Auswirkungen“ auf die demokratische Debatte und Wahlen. Es sei in das Privatleben von Menschen eingegriffen worden, fügte sie hinzu. Es handele sich um eine „heftige Manipulation“ von Meinungen, die sich in Wahlergebnissen spiegelten.
Auch CSU-Politikerin Dorothee Bär kritisierte Fb. Das wichtigste Kapital des Unternehmens seien nicht Werbeeinnahmen, sondern das Vertrauen seiner Nutzer, sagte die Staatsministerin für Digitalisierung dem « Focal level ». « Ich kann den Verantwortlichen nur raten, in Europa nicht einen weiteren Konflikt zu schüren. » Zwar gelte die Unschuldsvermutung, sagte Bär. « Aber als Nutzerin und Politikerin bleibt bei mir ein mehr als schaler Beigeschmack. Das Unternehmen ist gerade dabei, seinen Ruf gänzlich zu verspielen. »
Wie der Datenskandal begann
Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica sich unerlaubt Zugang zu Daten von mehr als 50 Millionen Fb-Nutzern verschaffen konnte. Die Firma soll im US-Wahlkampf entscheidend dabei geholfen haben, mit als Werbung geschalteten gezielten Botschaften bei Fb Anhänger des heutigen Präsidenten Donald Trump zu mobilisieren und zugleich potenzielle Wähler der Gegenkandidatin Hillary Clinton vom Urnengang abzubringen.
Zuckerberg verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass Cambridge Analytica, die auch für Trumps Wahlkampfteam arbeitete, unrechtmäßig an die Daten gekommen sei. Ein britischer Professor hatte eine Fb-App mit einer Umfrage zu Persönlichkeits-Typen auf die Plattform gebracht – und dann Daten daraus heimlich an Cambridge Analytica weitergegeben. Besonders brisant ist, dass er auch an einige Informationen von Fb-Freunden der Umfrage-Teilnehmer kam – ohne deren Wissen.
Zuckerberg verspricht besseren Schutz der Nutzer
Der Fb-Chef versprach, die Nutzerdaten besser zu schützen. Ein Großteil der von ihm dafür angekündigten Maßnahmen zielt darauf, den Zugriff von App-Entwicklern einzuschränken. So sollen Fb-Apps, die man drei Monate lang nicht genutzt hat, automatisch die Zugangsberechtigung verlieren. Zuckerberg schrieb: „Ich habe Fb gestartet und am Ende des Tages trage ich die Verantwortung dafür, modified into auf unserer Plattform geschieht.“ Allerdings enthielt der lange Beitrag des Fb-Chefs keine ausdrückliche Entschuldigung.
Insgesamt schlug Zuckerberg einen demütigen Ton an: „Wir haben die Verantwortung, Ihre Daten zu schützen – und wenn wir dies nicht können, verdienen wir es nicht, Ihnen zu dienen.“ Die Kontroverse hatte Fb die heftigste Kritik seit Jahren gebracht. Politiker in den USA und Europa fordern härtere Regeln für den Datenschutz bei Online-Plattformen, auf Twitter macht der Hashtag „#deletefacebook“ (lösche Fb) die Runde. Das tagelange Schweigen Zuckerbergs in dieser Krise stieß zudem auf viel Unverständnis. (dpa, Reuters)
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