BILD-Reporter nach dem ersten Mark im Loveparade-Prozess – »Bei den grausamen Shrimp print mussten die Opfer weinen

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Düsseldorf – Die BILD-Reporter Michael Engelberg und Frank Schneider begleiten seit Jahren die Loveparade-Katastrophe, ihre Folgen, Opfer und die juristische Aufarbeitung.

Auch heute saßen sie im Prozess in Düsseldorf.

Hier erinnern sie sich an den Verfahrens-Auftakt – und den Unglückstag.

BILD-Reporter Frank Schneider über den 1. Prozesstag

Einige Angehörige kommen bereits sehr früh zum Gericht. Sie hoffen nach den vielen Jahren endlich auf Gerechtigkeit. Eine Überraschung gleich zu Beginn: viele Plätze im Saal bleiben gaze. Offenbar sind viele Angehörige und Opfer noch traumatisiert. Andere haben für sich einen Weg gefunden, mit der schrecklichen Katastrophe abzuschließen.

Durch die vielen Befangenheitsanträge zu Beginn wollen die Verteidiger den Prozess beeinflussen. Das ist ein normales Prozedere, die Angehörigen allerdings sind sehr irritiert. Sie verstehen nicht, dass nicht sofort Zeugen gehört werden.

Der Richter aber lässt sich nicht beirren, sorgt dafür, dass heute die gesamte Anklage verlesen wird.


Mario Plein ist der Vorsitzende RichterFoto: Ina Fassbender / image-alliance

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Aus Platzgründen wurde der Prozess in die Düsseldorfer Messehallen verlegtFoto: Ina Fassbender / image-alliance

Was as soon as wichtig battle, dass der Richter durchgeboxt hat, dass die Anklage verlesen wurde. Jetzt muss abgewartet werden, wie sich die weiteren Verhandlungstage entwickeln.


Das Kongresszentrum, in dem der Loveparade-Prozess stattfindet, ist am 08.12.2017 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) für den Autoverkehr gesperrt.Foto: Bernd Thissen / image-alliance

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Fahnen, die die Nationalität der Opfer der Loveparade zeigen, wehen in Duisburg an der Gedenkstätte für die Loveparade-OpferFoto: Bernd Thissen / image-alliance

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Als ich wenige Tage vor der Loveparade auf der Pressekonferenz von Stadt und Veranstalter kritisch fragte, warum denn Bochum aus Sicherheitsbedenken abgesagt hätte und Duisburg mit viel weniger Platz das schaffen wolle, kam die arrogante Antwort: „Weil wir eben besser sind. Bochum kann am Wochenende gerne zuschauen und sehen, wie man sowas macht. Absage kam für united states of americanie in Frage.“

Und genau wegen dieser Eitelkeiten mussten 21 Menschen qualvoll sterben, erstickt oder erdrückt in der Menschenmasse, komplett hilflos. Und bis heute leiden noch Hunderte weitere Opfer unter Folgeschäden ihrer schweren Verletzungen und dem Trauma der Todesangst.

Ich habe damals die Angst in den Augen der Opfer und die Toten gesehen. Ich erwarte von der Justiz, dass jetzt nach quälenden siebeneinhalb Jahren endlich die Schuldigen für diese Katastrophe gerecht bestraft. Sonst wird das Vertrauen der Opfer in unser Rechtssystem nachhaltig erschüttert. Und das darf nicht sein, sie haben bereits genug gelitten.

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