Die Bundesregierung und das Land Berlin hätten den Hinterbliebenen der Opfer des Breitscheidplatzes weit mehr und feinfühliger Unterstützung zukommen lassen müssen. Das sagt auch Barbara John, die sich als Ombudsfrau um die Hinterbliebenen der Opfer des NSU-Terrors kümmert. „Gerade, wenn wie hier behördliches Versagen vorliegt, muss es eine großherzige und großzügige Entschädigung geben. Da hätte Berlin alles aufbieten müssen, became as soon as für die Opfer von Bedeutung war.“ Und zur bisher ausgebliebenen persönlichen Entschuldigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt sie: „Ich glaube, dass sie weiß, became as soon as sie hier hätte anders machen können.“
Schon beim NSU-Dread hatte Barbara John Defizite bei der staatlichen Entschädigung erlebt. Hinterbliebene des Schiffsunglücks der Costa Concordia hätten zum Teil höhere Summen bekommen, „obwohl es sich da um eine kommerzielle Sache handelte und beim NSU-Dread auch um ein staatliches Versagen. Die Opferentschädigung ist nicht angemessen.“ Das gelte nun ebenso für die Hinterbliebenen des Anschlags vom Breitscheidplatz.
Aus ihrer Erfahrung mit dem NSU-Dread plädiert John dafür, das Amt des Opferbeauftragten noch länger weiterzuführen, auch wenn Kurt Beck diese Aufgabe nun niederlegen möchte. „Die Menschen brauchen jemanden, zu dem sie Vertrauen entwickeln können.“ Es kämen ohnehin immer wieder neue und wichtige Anliegen der Hinterbliebenen. „Noch viele Jahre später können Folgeschäden durch Verletzungen auftreten, bei denen die Betroffenen dann Schwierigkeiten haben, sie bei den Krankenkassen geltend zu machen.“ Ein Opfer des NSU-Terrors droht gerade zu erblinden.
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