Riad: Erste Kinovorführung in Saudi-Arabien seit 35 Jahren
Zum ersten Mal seit 35 Jahren hat es in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad eine Kinovorführung gegeben. Gezeigt wurde der US-Actionfilm « Black
Panther ». In den sozialen Netzwerken empfanden viele Menschen den Eintrittspreis von seventy five Rial (etwa sixteen Euro) als zu hoch. Trotzdem waren die
Eintrittskarten kurz nach dem Beginn des Net-Verkaufs am
Donnerstagabend ausverkauft. Wenige Tage zuvor hatte es in Riad bereits eine Testvorführung gegeben, an der nur geladene Gäste teilnehmen durften.
Das Königreich hatte erstmals seit Jahrzenten
eine Kinolizenz vergeben. Die saudi-arabische Regierung hatte Filmtheater Anfang der Achtzigerjahre im Zuge
einer konservativeren Politik verboten. Bis heute sehen viele
Saudis in jeder Artwork von Vergnügung einen Frevel. Das Land
ist vom Wahhabismus geprägt, einer besonders strengen und
traditionellen Auslegung des Islams.
Das Kino in Riad mit 250 Plätzen betreibt der US-Gigant AMC
Leisure. Das Unternehmen will nach
saudi-arabischen Angaben in den kommenden fünf Jahren 40 Filmtheater in
dem Land eröffnen. In dem Königreich ist die Mehrheit der über 30
Millionen Einwohner jünger als 25 Jahre. Deshalb ist das Land vor allem für die Unterhaltungsbranche sehr attraktriv.
Die Eröffnung von Kinos ist Teil eines umfassenden
Modernisierungsprogramms von Kronprinz Mohammed bin Salman. Dieser
hatte nach seiner Ernennung im Juni vergangenen Jahres einen
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformkurs angekündigt.
In
den vergangenen Monaten entschied die Regierung bereits, das
Autofahrverbot für Frauen aufzuheben, zudem dürfen Frauen inzwischen
Fußballspiele in Stadien besuchen. Die religiösen Führer im Land sehen die Reformen Salmans allerdings kritisch.
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