« Leute, nicht austreten! »

Partager

news image

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sieht in einer Neuauflage der großen Koalition aus CDU, CSU und SPD viele Chancen. « Die Mitglieder haben entschieden: Wir werden in eine Regierung mit der
CDU/CSU gehen », sagte Müller dem « Tagesspiegel ». « Wir haben nun die Probability das Leben vieler Menschen zu verbessern », sagte Müller und nannte etwa den sozialen Wohnungsbau, Verbesserungen bei befristeten Arbeitsverträgen, Angebote für Langzeitarbeitslose oder die Europapolitik.

Noch im Januar hatte sich der Berliner Landesvorstand der SPD gegen die Aufnahme von Koalitionsgesprächen mit der Union ausgesprochen. Angesichts des Verhandlungsergebnisses der Partei hatte Müller seine Haltung allerdings geändert und vor dem Mitgliedervotum für ein Ja der Genossen geworben. Landesfraktionschef Raed Saleh lehnte eine neuerliche Groko dagegen bis zuletzt vehement ab.

Müller warnte weiter davor, über die Regierungsverantwortung die eigene Partei und ihre Mitglieder aus dem Blick zu verlieren: « Egal, ob Groko-Anhänger oder Gegner: Wir alle müssen die Partei programmatisch und strukturell neu aufstellen. »

Enttäuschung nicht nur bei den Berliner Jusos

Die Juso-Landesvorsitzende Annika Klose zeigte sich mit Blick auf das Ergebnis des Mitgliederentscheids enttäuscht, aber zuversichtlich. « Wir haben in den letzten Wochen eine wichtige Grundsatzdiskussion geführt und haben dafür viel Zuspruch erfahren », sagte sie dem « Tagesspiegel ». « Es ist für die Zukunft der Sozialdemokratie essentiell, dass wir usakritisch mit ihrer derzeitigen Ausrichtung auseinandersetzen », sagte Klose weiter.

Der Berliner SPD-Landesvorsitzende und Regierende Bürgermeister, Michael Müller.Foto: Paul Zinken/dpa

Die Jusos hatten den Landesverband im Januar aufgefordert, beim Sonderparteitag gegen die Aufnahme von Verhandlungen mit der Union zu stimmen. Der Landesvorstand hatte diesen Antrag mehrheitlich angenommen.

Klose sagte weiter, dass die Partei den Prozess der Erneuerung auch in einer großen Koalition konsequent vorantreiben müsse. « Dies gilt auch für die nötige Erneuerung der Berliner SPD », sagte Klose. « Die Parteispitze hat sich zu diesem Erneuerungsprozess mehrfach bekannt und muss nun Vorschläge dafür unterbreiten, die alle Mitglieder einbeziehen. »

« Starkes und gutes Signal »

« Endlich Klarheit », begrüßte die Bezirksbürgermeisterin von Neukölln, Franziska Giffey, das Ergebnis des Votums. « Ich freue mich, denn ich bin überzeugt, dass eine Regierung mit den Sozialdemokraten gut ist für unser Land. Sie wird gute Entwicklungen bewirken, die sonst nicht möglich gewesen wären », sagte Giffey dem « Tagesspiegel ». Mit Blick auf ihren Bezirk sagte sie: « Used to be wir ganz konkret in Neukölln brauchen, sind Investitionen in Bildung, in Ganztagsschulplätze und in Kitas – auch mit der Unterstützung des Bundes. » All dies sei im schwarz-roten Koalitionsvertrag verankert. « Wir bekommen jetzt eine Bundesregierung mit der SPD, die die Kommunen bei diesen wichtigen Fragen unterstützt », so Giffey.

Andere Neuköllner zeigten sich weniger begeistert: « Leute, nicht austreten! » twitterte etwa der SPD-Bezirksverordnete Marko Preuss. Wie viele andere sorgt er sich nun offenbar um den Zusammenhalt in seiner Partei.

Die CDU-Landesvorsitzende Monika Grütters nannte das Votum der Genossen ein « starkes und gutes Signal für Deutschland ». Sie zeigte sich erleichtert, dass die Mehrheit der SPD-Mitglieder « im Interesse der Stabilität unseres Landes abgestimmt hat ». Der Koalitionsvertrag sei ein hervorragender Fahrplan für die kommenden Jahre, so Grütters weiter.

Read More

(Visité 4 fois, 1 aujourd'hui)

Laisser un commentaire

Votre adresse e-mail ne sera pas publiée. Les champs obligatoires sont indiqués avec *